Na, ehrlich gesagt, sind wir insgesamt drei mal zur Schleuse hin und
 zurück gefahren, schließlich wollte jeder der kleinen Süßen mal am Ruder
 sitzen.

 Danach war der von Locaboat ohnehin schon ziemlich knapp bemessene
 Sprit alle. Also haben wir wieder an unserer Penichette angelegt, sind die
 Brücke rüber zum Supermarkt zu Fuß gegangen, haben ein paar
 Lebensmittel gekauft und gleich nebenan an der Tankstelle noch Bölkstoff
 fürs Dingi.

 Außerdem hat jeder von uns noch ein Eis ('Papa, dürfen wir ein
 Hörnchen') auf die Hand bekommen. Spätestens jetzt waren die
 Hündchen und Kätzchen vorerst vergessen.

 Wir sind dann in Ballyconnell durch die Schleuse gefahren und haben bis
 Aghalane kein anderes Boot mehr gesehen.

 Überhaupt, dem SEW merkte man überhaupt nicht an, dass Ferienzeit,
 also vermeintliche Hochsaison war.

 Die Boote die uns bis zum Upper Lough Erne begegneten konnte man
 noch an den eigenen fünf Fingern abzählen.

 Ich machte mir daher Hoffnung, dass das so bliebe und nahm mir vor bis
 Crom Castle zu fahren, um da für die Nacht anzulegen.

Als wir den Woodford River verließen und Kurs auf Crom nahmen, sahen wir schon ziemlich bald in der Fahrrinne einen Turm stehen. 'Das ist der Crichton Tower', erklärte ich meiner Frau, 'das war früher mal sowas, wie ein Liebesnest'.

'Eins, wo man als Mann bezahlen musste?', fragte Britta.


 'Keine Ahnung, ... als ich Ostern mit Joki da war, war jedenfalls alles umsonst',
 antwortete ich und duckte mich dann schnell, da aus Britta's Richtung gerade ein
 nasser Spüllappen angeflogen kam. 

 Der Jetty in Crom war total überfüllt, Kinder badeten am Slip Way und auf dem
 Anleger wurde an zwei Stellen lecker gegrillt.

 Das musste nicht sein und da es noch ziemlich früh am Abend war, drehten wir
 um und nahmen Kurs auf die Trial Bay.

 Dort gab es noch Platz für uns und wir legten in einer Lücke zwischen zwei
 Booten innen am Jetty an. Erst als wir das Boot sicher vertäut hatten, wurden wir
 gewahr, dass zu dem Boot hinter uns noch ein lustiges Jetski-Monster gehörte.

 Und scheinbar sah es dessen Besitzer nun als seine erste Pflicht an, uns seinen
 ganzen Stolz erst mal eindringlichst zu präsentieren. Völlig cool setzte er sich auf
 sein Höllengefährt, rückte das grüne Ray Ban Imitat auf der Nase zurecht,
 drückte mit dem rechten Daumen auf die elektronische Zündung, gab sofort
 Vollgas und schoss dann mit einem Kavalierstart auf den See hinaus.

 Wie gerne hätte ich da ein Lasso gehabt und wie John Wayne in besten Zeiten
 den Schurken von seinem Gaul geholt.

 Aber ich hatte kein Lasso.

 Und der Jetskifahrer ist ja auch nur noch so knappe zwei Stunden hin und her
 gedüst. Danach hat er das Jetski an seinem Boot festgemacht, hat sich den
 Neoprenanzug ausgezogen und ist dann mit seinem kleinen Schleppverband
 Richtung Crom abgefahren.

 Da war's dann kurz nach sechs, Zeit fürs Abendessen.

 

 

 

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