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Jede
Kneipe in Deutschland muss ihre Preise in der Getränkekarte
'brutto' ausweisen, sprich: inklusive Mehrwertsteuer und
Bedienungsgeld.
Die
Begründung ist – mal ganz einfach ausgedrückt – weil der
Endverbraucher zu blöd ist, im Kopf noch mal 15% für Service und
dann
noch mal 19% für die Allgemeinheit aus zurechnen und dann das
ganze
auch noch zu addieren.
Die
Airlines machen es sich da einfacher.
Die schreiben halt einfach keine Prozentzahlen hin.
Dafür steht dann da auf der Abrechnung fett
gedruckt:
Reisepreis
Dieser
setzt sich allerdings zusammen aus
Flugpreis
(das ist der, mit dem man geködert
wird, z.B. "ab 19 Euro"),
Luftsicherheitsgebühren,
PSC Abflugflughafen (what
the hell is PSC?),
PSC Ankunftsflughafen
und
dann noch
Surcharge (wozu eigentlich immer
diese Anglizismen?).
Alles
klar?
Klar.
Allerdings bist du da dann schon fast
beim Doppelten.
Von wegen 'ab 19 Euro'...
Und wisst ihr, warum das funktioniert?
Ich habe da so meine eigene Meinung:
Weil der gemeine Billigflugtourist in
der Regel Flugangst hat.
Und wer Angst hat, ist eingeschüchtert.
Und wer eingeschüchtert ist, wehrt sich
nicht und hält lieber die Fresse.
Da buchst du mal schnell im World Wide Nepp einen Flug für 19
Euro,
zahlst dann aber bereitwillig noch 4,96 Euro
Luftsicherheitsgebühr,
1,67
Euro PSC Abflugflughafen (bei PSC fällt mir irgendwie nur
Anderlecht
ein...), 4,38 Euro PSC Ankunftsflughafen (waren die dieses Jahr
eigentlich in der Champions League?) und noch mal läppische 4,94
Euro
Surcharge drauf, macht zusammen 34,95, und du bist sau happy, weil
du
ein echtes Schnäppchen gemacht hast.
Außerdem
bist du Cosmopolit und in anderen Ländern kommt am
Schluss eh immer noch die TÄX drauf, also was soll's?
Halt also die Fresse und sei froh, wenn du
heile wieder unten
angekommen bist.
Das
'heile ankommen' hat dich dann ja nur knappe 16 Euro extra gekostet.
Aber
ich zahle das gern.
Weil ich es mir wert bin.
Sorry,
hat jetzt mit Germanwings was länger gedauert, aber ich finde, das
musste einfach mal gesagt werden. |
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Unser
irischer Busfahrer ab Dublin wäre gerne die auf irischen Straßen bei
irischen Shuttlebusfahrern üblichen 180 Sachen gefahren, aber es
war zu viel
Verkehr, da ging das nicht.
Auch
nicht auf der Standspur. Aber er hat's wenigstens versucht!
Der Fuß auf dem Gaspedal hat jedenfalls immer wieder mal kräftig
gezuckt.
Der
Fahrer hatte irgendwann Schweiß auf der Stirn, wahrscheinlich, weil er
die
aufgestaute Energie nicht mittels Bleifuß entladen konnte.
In
Kells war ne halbe Stunde Stau.
Da hat er dann aus Verzweiflung Fingernägel
gekaut.
Ganz
anders auf der Rückfahrt nach zehn Tagen von Ballinamore aus.
Da
war kein Stau.
Mann,
war das ein Spaß!
Das war wie Achterbahnfahren, die bremsen vor engen Kurven auch
nie vorher
ab.
Und
beim Achterbahnfahren laufen dir ja auch nicht plötzlich irgendwelche Kühe
vor die Karre, warum sollen das also ausgerechnet die machen, die
da jetzt
gerade am Straßenrand auf der Weide stehen.
Kein
Zaun?
No Problem.
Würde
es fürs Shuttlebusfahren auch eine Surcharge geben, ich würde sie
stillschweigend freiwillig bezahlen - egal wie hoch - die Fresse
halten, und dafür
sicher unten ankommen.
Unten?
Wieso denn unten?
Und
da ich jetzt schon von der Rückfahrt erzählt habe, wird dir, liebe
Leserin und
dir, lieber Leser, klar, dass wir auf der Hinfahrt auch ohne
Surcharge heile am
Urlaubsziel angekommen sind.
Also, - geht doch, - weiter im Text:
In
Belturbet haben wir bei ESL eine Gruppe von 5 Schwaben raus gelassen,
die
mit uns geshuttelt worden sind.
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