Nur der Ordnung halber will ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich hiernach auch noch mein Glück versuchte. Mit Matteo ging ich noch einmal eine gute Stunde schleppen. Irgendwann hatte mein Sohn allerdings keine Lust mehr und meinte, ihm sei kalt, und überhaupt, wir würden ja sowieso nichts mehr fangen...

Wir lichteten den Anker und fuhren zurück nach Ballinamore zur Locaboat Marina.
Nachdem wir unsere Taschen schon mehr oder weniger gepackt hatten sind wir dann zu Fuß in den Ort gegangen. Im 'The Poor Scholar' bestellten wir saftige Rindersteaks und Fish & Chips für die Jungs.
Als wir wieder auf unserem Boot und die Jungs schon längst im Bett waren, rief Niclas plötzlich seinen Vater. Der Junge hatte sich kräftig übergeben und sein ganzes Bettzeug voll gekotzt. Joki zog die Laken ab und warf sie draußen über die Heck-Reling. Niclas bekam unser Reservebettzeug und schlief dann die Nacht gut durch.

Als ich früh morgens wach wurde und wie üblich die Gardine zur Seite schob um einen ersten Blick nach draußen zu wagen, sah ich am Heck irgend so was wie Qualm hoch steigen.

'Komisch', dachte ich, 'ist das vielleicht Frühnebel?'

Aber dann erinnerte ich mich der Bettlaken, die da über dem Heck hingen und ich erinnerte mich, dass da auch irgendwo der Auslass unsrer Dieselheizung sein musste.

'Das ist kein Frühnebel, da kokelt was', hörte ich mich laut sagen.
Sofort sprang ich aus meinem Schlafsack, ging nach draußen und sah meine Vermutung bestätigt. das Bettzeug war ziemlich angesengt. Ich nahm die Laken (leider griff ich dabei voll in die K...,  na ihr wisst schon...) und warf sie auf den Kai.
Kurze Zeit später kam auch schon die schöne Estelle mit ihren strahlend weißen Zähnen zur Bootsabnahme. Sie sah natürlich sofort das angekokelte Bettzeug und auch an der Schiffswand gab es rund um den Heizungsauslass eine ziemlich braune Stelle.

Bei der Endabrechnung wurden uns dann lediglich sechs Euro für ein Bettlaken berechnet. das fand ich ziemlich fair von der schönen Estelle.


Kurze Zeit später saßen wir auch schon in unserem Shuttle-Bus der uns zum Flughafen nach Dublin bringen sollte.

 

 


 

 

* * *

"Verdammt", hörte ich mich selber sagen und hielt mir die schmerzende Stelle am Kopf. Ich öffnete langsam die Augen um zu sehen, wo ich mit meinem Schädel gegen geknallt war.

Im Halbdunkel sah ich über mir ein Brett, das wohl offensichtlich zu einer Bettumrandung gehörte.

Vorsichtig stand ich auf und zog mich leise an.

Als ich das Zimmer verlassen wollte, hörte ich eine Frauenstimme vom Bett her sagen: "Rufst du mich mal an?"

Ich zuckte nur mit den Achseln und verließ wortlos das Haus. Neben dem Hauseingang sah ich in das Fenster eines Reisebüros. 

Da hing ein großes Plakat mit der Aufschrift 

'Céad mile fáilte!'

 

 

 

 

>>>>>> ENDE >>>>>